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Unterrichtsbeispiele

Wir erleben wesentliche Bestandteile eines Baumes mit unserem Tast- und Riechsinn

Studienseminar für das Lehramt für Sonderpädagogik
5. Unterrichtsbesuch Biologie
5. Unterrichtsbesuch Geistigbehindertenpädagogik
3. Unterrichtsbesuch Hauptseminar
 
LAA: Isabelle Knopp
Schule: Traugott-Weise-Schule, Essen
Lerngruppe: Familienklasse F2
Fach: Biologie
Fachrichtung: Geistigbehindertenpädagogik
Mentorin: Frau Heinemann
     Wald
 

Eingliederung der Unterrichtseinheit in die Unterrichtsreihe

Thema der Unterrichtsreihe:
Mehrere Bäume sind noch kein Wald - Wir entdecken und erleben den Wald als Lebensraum für Pflanzen und Tiere und als Erholungsraum für uns!
 
1.  Wir suchen den Wald
2. Wir betrachten und fotografieren Bäume im Wald
3. Wir sammeln „Baummaterial“
4. Wir erleben wesentliche Bestandteile eines Baumes mit unserem Tast- und Riechsinn.

Zur Ausgangssituation der Schüler/innen

Die Familienklasse F2 setzt sich aus 13 Schüler/innen der Unter-, Mittel- u. Oberstufe zusammen, die sich durch starke Heterogenität im Leistungs- und Altersbereich auszeichnen. Seit September 2004 nehmen die Schüler/innen im gesamten Klassenverband am Biologieunterricht teil. Hatim wird seit dem 21.09.2004 als neuer Schüler in die bestehende Klassengemeinschaft integriert. Aufgrund der Schwere seiner Behinderung (s. Lernvoraussetzungen) hat Hatim oft längere Fehlzeiten, so dass die Möglichkeit besteht, dass er in der heutigen Stunde nicht anwesend ist. Das in dieser Einheit angewandte Stationsverfahren, bei dem die Schüler/innen in leistungsheterogenen Gruppen arbeiten, ist den Schüler/innen erst seit kurzem bekannt.

Themenbegründung der Unterrichtsreihe

Der Wald wird heute nur noch selten als naher Teil der persönlichen Umwelt von Kindern erlebt, unmittelbare Erfahrungen in diesem Lebensraum fehlen Kindern häufig (vgl. Kaiser 2003, 191).  Entsprechend zeigten sich auch die Schüler/innen der F2 bei der gemeinsamen Themenfindung der Unterrichtsreihe sehr interessiert an o. g. Thema, da es aus vielfältigen Gründen für die Schüler/innen Lebensbedeutsamkeit hat:
  • Erschließung des Waldes als unmittelbaren Teil der persönlichen Umwelt;
  • Vermittlung v. Werten u. Einstellungen gegenüber diesem Lebensraum durch mehrsinniges Erleben u. unmittelbare gemeinsame Naturerfahrungen;
  • Erfahren des Waldes als Lebensraum für Pflanzen u. Tiere u. als Erholungsraum für den Menschen.
Die große Fülle an „Naturmaterialien“ ermöglicht vielfältige Erfahrungen mit allen Sinnen u. ist daher sehr gut geeignet für ein Lernen am gemeinsamen Gegenstand, wobei unterschiedliche Lerntypen berücksichtigt werden können (vgl. Zitzlsperger 1995, 189).

Ziele der Unterrichtseinheit

Fachziel:
Die Schüler/innen sollen die Bestandteile eines Baumes (Stamm, Rinde, Äste, Wurzeln, Blätter/Laub) vordergründig über ihren Tast- und Geruchssinn erleben u. durch Fühlen unter Ausschluss des Sehsinns wieder erkennen können.
 
Lern- und Entwicklungsbereich: Wahrnehmung
Förderbereich: Taktile u. olfaktorische Wahrnehmung
Förderziel: Erfahrung der Umwelt unter Nutzung des Tast- und Geruchssinns

Begründung der Auswahl des Förderbereichs

Die Verbesserung der Fähigkeiten in allen Wahrnehmungsbereichen wird als Ziel des Lernbereichs Wahrnehmung definiert (vgl. Richtlinien NRW 1980, 1.1.3; Richtlinien Bayern 1982). Die Schüler/innen treten durch Vorgänge der Wahrnehmung „in Bezug zu ihrer Umwelt, entdecken diese und erwerben Wissen über sie“ (Entwurf Lehrplan für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, 58). Um Einzelaspekte des Lebensraums „Wald“ (in diesem Fall das vertiefte Kennen lernen des Baumes) in ihrer Ganzheit erfassen zu können, ist es notwendig, deren Eigenschaften auf vielfältige Weise in Erfahrung zu bringen (vgl. ebd.; Richtlinien NRW 1980, 3.5). Das Förderziel der Erfahrung der Umwelt durch Nutzung des Tast- u. Geruchssinns, welche eher selten zur Erschließung der Umwelt genutzt werden, ist daher für alle Schüler/innen der F2 v. Bedeutung. Die Konzentration auf das taktile u. olfaktorische Erleben der „Baummaterialien“ dient dazu, den Schüler/innen das Verständnis ihrer Umwelt zu erleichtern.

Hypothese

Durch die Konzentration auf Tast- u. Geruchserlebnisse bei der Arbeit an Stationen entwickeln die Schüler/innen mehrdimensionale Vorstellungen im Sinne „innerer Bilder“ über die Bestandteile eines Baumes (Blätter/Laub, Äste, Rinde, Wurzeln), welche über rein visuelle Bilder hinausgehen.

Fördermaßnahmen in der Unterrichtseinheit

  • Ertasten  unterschiedlicher Strukturen  u. Riechen v. Blättern u. Laub
  • Ertasten unterschiedlicher Strukturen u. Formen v. Ästen; Feststellen ob Äste riechen
  • Ertasten unterschiedlicher Strukturen u. Riechen v. Rinde
  • Ertasten u. Riechen der Beschaffenheit v. Wurzeln (Struktur, nass/trocken, Geruch)
  • Ertasten unterschiedlicher Bestandteile eines Baumes in Fühlkisten
    Wald
 
Wald

Ziele, Intentionen und Inhalte der Unterrichtsreihe

Ziele/Intentionen

Inhalte

Intention:  Die S sollen ihre Umwelt kennen lernen und lernen, sich in ihr zurechtzufinden.

 

Den Wald als Teil der nahen Umwelt erfahren und erleben.  

 

Bedeutung des Waldes für den Menschen erfahren

z. B.:

·   Unmittelbare Begegnungen mit der Landschaft „Wald“

·   Erkundungen in Waldstücken des Borbecker Schlossparks

·   Kennen lernen der Naturschutzjugend Borbeck  

·   Erarbeitung v. Verhaltensregeln für den Aufenthalt im Wald

·   Nutzung des Waldes als Erholungsraum für den Mensch

   (z. B. durch Tast-, Hör-, Riech-, Suchspiele im Wald)

·   Verwendungsmöglichkeiten v. Holz

Intention: Die S sollen durch unmittelbare, mehrsinnige Naturerfahrungen Freude an der Natur  u. eine affektive Beziehung zum Lebensraum „Wald“ entwickeln. 

 

Den Wald als Lebensraum für Pflanzen und Tiere kennen lernen

 

Erfahren des Zusammenlebens v. Pflanzen u. Tieren  

z. B.:

·   Sammeln v. „Waldmaterialien“ (Blätter, Eicheln, Äste etc.)

·   Kennen lernen v. Bäumen u. Pflanzen im Wald durch sinnliches Erfahren ihrer Struktur u. Eigenschaften (z. B. Bestandteile eines Baumes)

·   Suchen eines „Lieblingsbaumes“ u. dessen Beobachtung im Jahreszeitenwechsel

 

·   Kennen lernen v. Tieren des Waldes durch Suchen, Betrachten u. Beobachten (z.B. Eichhörnchen, Igel, Hase)   

·   „Die Stockwerke des Waldes“

·   Erarbeitung v. Verhaltensregeln für den Aufenthalt im Wald

 

Differenzierende didaktisch-methodische und mediale Überlegungen

Zu Beginn der Unterrichtseinheit haben die Schüler/innen die Möglichkeit, durch die Zugangsweise einer „Fantasiereise“ einen gemeinsamen Einstieg ins Thema der Stunde zu finden, der durch das gedankliche Hineinversetzen in einen Baum gekennzeichnet ist (z. B. steht fest auf dem Boden, Äste und Blätter werden vom Wind geschüttelt).
 
Da sich die Schülerschaft durch starke Heterogenität auszeichnet, werden hinsichtlich der Sozialform, in der Aufgabenstellung u. im Material sowie in Anforderungen an die Selbstständigkeit Differenzierungsmöglichkeiten geschaffen (Strassmeier 2000, 101).
 
Durch die Sozialform der Stationen u. die Bildung v. 4 leistungsheterogenen Arbeitsgruppen (s. Verlaufsplanung), die jeweils an einer Station arbeiten, wird den Schüler/innen ein weitestgehend selbstständiges Arbeiten u. konkretes Handeln ermöglicht. Arian u. insbes. Olaf werden die verschiedenen Stationen aufgrund ihrer Behinderung (Autismus) mit hoher Wahrscheinlichkeit auch unabhängig v. ihrer Arbeitsgruppe aufsuchen u. benötigen teilweise individuelle Hilfestellung; Arian wird vom ZDL unterstützt, Olaf bei Bedarf v. der LAA (bzw. v. Fr. Schneider, wenn Hatim nicht da ist). Die Reihenfolge der Bearbeitung u. der Wechsel der Stationen werden durch ein Gongzeichen durch die LAA strukturiert, um den Schüler/innen zu ermöglichen, an allen Stationen zu arbeiten.
 
Alle Schüler/innen erhalten die Möglichkeit, die Struktur u. Eigenschaften der Bestandteile eines Baumes (Blätter, Laub, Äste, Rinde) taktil u. olfaktorisch durch konkrete Handlungen zu erleben (z. B. Ertasten versch. Äste, Fühlen der Beschaffenheit v. Laub u. Blättern, Riechen v. Laub als Aufgabe) und somit vertiefend kennen zu lernen. Die leistungsstärkeren Schüler/innen Patricia, Melanie, Daniel u. Kim zeichnen sich durch ein hohes Maß an Selbstständigkeit aus u. erhalten zudem die Aufgabe, ihren Teammitgliedern den jeweiligen Arbeitsauftrag einer Station zu erklären (z. B. Vorlesen v. Arbeitsaufträgen durch Patricia, Melanie, Arian; Erklären bildlicher Arbeitsanweisungen durch Sebastian u. Kim) u. die leistungsschwächeren Schüler/innen dabei zu unterstützen. Die leistungsschwächeren Schüler/innen Ipek, Stefanie, Zoran u. Olaf erhalten somit Hilfestellungen, sind jedoch in der Situation, sich zunehmend selbsttätig mit dem Lerngegenstand auseinanderzusetzen. Sie erhalten bei Bedarf Unterstützung durch die LAA. Sebastian, Adnan u. Dennis haben ein gutes Aufgabenverständnis u. sind ebenfalls in der Situation, sich weitestgehend selbstständig, jedoch auch im Austausch mit ihren Teammitgliedern auf das sinnliche Erleben einzulassen. Hatim wird von Fr. Schneider unterstützt.
 
Hinsichtlich des Materials erhalten die Schüler/innen Laufzettel, auf denen sie ihre Handlungen durch Aufstempeln bildlicher Darstellungen (Hand, Nase) dokumentieren können. Zur Ergebnissicherung erhalten Patricia, Melanie, Kim, Arian, Daniel, Dennis, Sebastian u. Adnan entsprechend differenzierte Arbeitsblätter als Hausaufgabe (s. Anhang).

Sachstrukturanalyse

In der Unterrichtsreihe haben die Schüler/innen die Möglichkeit, den „Wald“ als Lebensraum für Pflanzen u. Tiere u. als persönlich bedeutsamen Teil ihrer nahen Umwelt kennen zu lernen. Dieser komplexe Lerngegenstand gliedert sich in verschiedene Einzelaspekte auf, die in einem längerfristigen Lernprozess durch erlebnishafte Erfahrungen mit allen Sinnen (vgl. Entwurf Lehrplan für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung Bayern, 187) u. entdeckendes Lernen v. den Schüler/innen erschlossen werden können (vgl. mind-map; Ziele, Intentionen u. Inhalte der Unterrichtsreihe).
 
Durch vielsinnige Erlebnisse u. eine schrittweise Erschließung dieser Einzelaspekte wird der „emotionale Bezug der Kinder und Jugendlichen zur Natur gestärkt“ (Entwurf Richtlinien u. Lehrpläne Bayern, 183).
 
Der Lerngegenstand der Unterrichtseinheit ist das sinnliche Erfahren der Bestandteile eines Baumes (Wurzel, Rinde, Blätter u. Äste) als ein Einzelaspekt des Lebensraums „Wald“, welches den Schüler/innen ermöglicht, mehrdimensionale Vorstellungen dieser Naturmaterialien zu entwickeln, die für die Erschließung der Umwelt hilfreich sind (Zitzlsperger 1995, 171).

Literatur

Gudjons, Herbert (2001): Handlungsorientiertes lehren u. lernen: Schüleraktivierung – Selbsttätigkeit – Projektarbeit. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Kaiser, Astrid (2003): Praxisbuch handelnder Sachunterricht. Band 1. Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren.
Kaiser, Astrid (2004): Einführung in die Didaktik des Sachunterrichts. Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren.
Strassmeier, Walter (2000): Didaktik für den Unterricht mit geistigbehinderten Schülern. München, Basel: Reinhardt.
Zitzlsperger, Helga (1995): Ganzheitliches Lernen: Welterschließung über alle Sinne. Weinheim, Basel: Beltz.

Richtlinienbezug:

Die Schule in Nordrhein Westfalen – Eine Schriftenreihe des Kultusministeriums (1980): Richtlinien und Lehrpläne - Schule für Geistigbehinderte, Unveränderter Nachdruck 2000.
Staatsinstitut für Schulpädagogik München (1982): Lehrplan und Materialien für den Unterricht in der Schule für geistig Behinderte mit Abdruck der Allgemeinen Richtlinien
Entwurf Lehrplan für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (2003), München.

Lernvoraussetzungen

Gesamtlerngruppe

·   alle Schüler/innen zeigen ausgeprägtes Interesse am Thema

·   weitestgehend Einhaltung von Regeln u. Arbeitsanweisungen

Einzelne Schüler/innen

Adnan

Patricia

·   Ablenkbarkeit durch Daniel o. Dennis

·   hohes Maß an Selbstständigkeit

·   kennt versch. Bäume u. ihre wesentlichen Bestandteile (Kastanie, Ahorn; Blätter, Rinde, Wurzel, Äste)

·   lässt sich gerne auf Naturerfahrungen u. Wahrnehmungsangebote ein

·   Fordert gerne Rückmeldung o. Hilfestellung ein, bei ausgeprägter Selbstständigkeit 

·   arbeitet trotz kurzer Konzentrationsspanne bei Interesse am Thema ausdauernd

·   liest unbekannte Texte fließend

·   kennt versch. Bäume u. ihre wesentlichen Bestandteile (Kastanie, Eiche, Ahorn)

Daniel

Dennis (Schwerstbehinderung E)

·   sehr hohes Maß an Selbstständigkeit

·   gutes Verständnis für Arbeitsanweisungen (verbal, bildlich dargestellt)

·   differenziertes Vorwissen (kennt versch. Bäume, Tiere die im Wald leben, Vorstellung „Krankheit“ v. Bäumen)

·   entwickelt teilweise differenzierte Fragestellungen

·   verbalisiert häufig, gestellte Anforderungen nicht erfüllen zu können

·   teilweise Ablenkbarkeit durch Adnan o. Dennis  

·   Schwere Sprachbehinderung bei rel. gut ausgeprägten kognitiven Fähigkeiten

·   fordert gezielt Hilfe bei Verständnisfragen o. technischen Problemen ein

·   selbstständiges Lösen von Problemen

·   gutes Verständnis für Arbeitsanweisungen (verbal, bildlich dargestellt)

·   Ablenkbarkeit durch Adnan o. Daniel

·   Kennt versch. Bäume u. ihre Bestandteile (Kastanie, Eiche, Ahorn)

Kim

Olaf (Autismus)

·   starke Tendenz sich Regeln u. Arbeitsanweisungen zu widersetzen (Möglichkeit: „Time-out“)

·   konzentriertes u. ausdauerndes Arbeiten bei Interesse am Thema

·   kennt wesentliche Bestandteile eines Baumes (Blätter, Rinde, Äste, Wurzeln) u. Tiere, die im Wald leben

·   sehr kurze Konzentrationsspanne

·   stark ausgeprägter Bewegungs-, Erkundungsdrang

·   benötigt meist individuelle Unterstützung

·   lässt sich zunehmend ausdauernder auf Wahrnehmungs-angebote ein

 

Stefanie (Schwerstbehinderung E)

Ipek

·   lässt sich zunehmend auf Arbeitsaufträge ein

·   lässt sich meist auf Wahrnehmungsangebote ein

·   benennt teilweise Bestandteile eines Baumes (Blätter, Rinde)

·   lässt sich auf Arbeitsaufträge ein

·   lässt sich meist gerne auf Wahrnehmungsangebote ein

 

 

Melanie

Sebastian

·   hohes Maß an Selbstständigkeit  

·   teilweise differenziertes Vorwissen (Aufbau eines Baumes; kennt Tiere, die im Wald leben)

·   gutes Verständnis für Arbeitsanweisungen (verbal, schriftlich)

·   liest unbekannte Texte fließend

·   entwickelt teilweise differenzierte Fragestellungen

·   differenzierte Beschreibung von Eindrücken und Wahrnehmungen

·   Ideenreichtum

·   selbstständiges Lösen von Problemen

·   teilweise differenziertes Vorwissen (kennt versch. Bäume u. ihre Bestandteile; Tiere, die im Wald leben)

·   differenzierte Beschreibung von Eindrücken und Wahrnehmungen

·   entwickelt teilweise differenzierte Fragestellungen

Arian (Autismus; Schwerstbehinderung E)

Zoran (Schwerstbehinderung)

·   benötigt individuelle Unterstützung/Einzelbetreuung

·   große Begeisterung für technische Geräte, dadurch stark ablenkbar durch bspw. Rasenmäher, Traktoren

·   deutliches Interesse am Thema

·   Kooperation mit anderen S noch nicht möglich

·   Liest u. versteht schriftliche Arbeitsanweisungen    

·   spricht in Zweiwortsätzen 

·   benötigt individuelle Unterstützung/Einzelbetreuung

·   lässt sich meist gerne auf Wahrnehmungsangebote ein

·   benennt teilweise Bestandteile eines Baumes (Blätter)

 

Hatim (Schwerstbehinderung)

·   kein Sehvermögen

·   lässt sich auf Wahrnehmungsangebote ein

·   benötigt durchgängig Unterstützung durch Lehrpersonen oder Mitschüler/innen

 

Verlaufsplanung

Phase
Interaktion Lehrer/Schüler
Methodisch-didaktischer Kommentar
Medien
Einstieg
  • LAA begrüßt u. stellt Besuch vor
  • S u. LAA klären Thema der Stunde
  • S u. LAA führen „Fantasiereise“ zum Thema „Baum“ durch
  • Stuhlkreis im Nebenraum der Klasse
  • Anknüpfung an vorherige Stunde (Unterrichtsgang zu einem Waldstück im Schlosspark)
  • Ritual der Reihe; Zugangsweise zur Einstimmung auf das Thema der Stunde, gedankliches Vertiefen in einen Baum
 
Erarbeitung
  • LAA erläutert kurz den weiteren Verlauf der Stunde, Vorgehensweise und Arbeitsaufträge
  • S finden sich mit Hilfe der LAA in Teams zusammen, die entsprechend gekennzeichnet werden
  • S erhalten Klemmbretter für ihr Team u. die Aufgabe, in den Klassenraum zu gehen u. an der ihnen als erste zugewiesenen Station die Arbeit zu beginnen
  • Stationenarbeit in Arbeitsgruppen im Klassenraum; Dokumentation erledigter Arbeiten auf Laufzetteln; Ergebnissicherung im Stuhlkreis im Nebenraum.

    Team 1: Melanie, Dennis, Olaf;
    Team 2: Patricia, Adnan, Ipek, Hatim;
    Team 3: Daniel, Arian, Zoran;
    Team 4: Kim, Sebastian, Stefanie.

    Hatim erhält Unterstützung durch Fr. Schneider, die einzelnen Teams bei Bedarf durch die LAA.
  • Inhalt der Klemmbretter: Bildl. Darstellung der Reihenfolge der Stationen; 1 Laufzettel zur Dokumentation der Stationenarbeit pro S.

    1 Klemmbrett pro Team wird von den leistungsstärkeren S Melanie, Patricia, Daniel u. Kim entgegen genommen. Sie geben den leistungsschwächeren S Hilfestellung bei den Aufgaben der Stationen u. übernehmen entsprechend ihrer Fähigkeiten Verantwortung für das Dokumentieren der ausgeführten Aufgaben auf den Laufzetteln der leistungsschwächeren S.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  • Klemmbretter
  • Laufzettel
  • Farbige Aufkleber zur Kennzeichnung der Teams
Praxisphase
  • S begeben sich in den Klassenraum, zur jeweiligen ersten Station ihres Teams
  • Patricia u. Melanie erhalten die Aufgabe, schriftliche Arbeitsanweisungen an den Stationen den anderen Teammitgliedern vorzulesen u. sie zu unterstützen

  • S arbeiten weitestgehend selbstständig in Teams
  • LAA kündigt Wechsel der Station u. Ende der Praxisphase durch Gongzeichen an
  • LAA erinnert S daran, sich im Stuhlkreis im Nebenraum zu sammeln
  • Team 1 a Station 1 (Äste – Ertasten der Struktur);
  • Team 2 a Station 2 (Stamm/Rinde – Ertasten untersch. Rindenstrukturen; Riechen; Barfuß über einen Baumstamm laufen);
  • Team 3 a Station 3 (Laub/Blätter – Riechen, Fühlen m. Händen u. Füßen)
  • Team 4 a Station 4 (Wurzeln – Riechen, Fühlen untersch. Strukturen)
  • Station 5 (Ertasten untersch. Materialien der vorherigen Stationen unter Ausschluss des Sehens, Möglichkeit der Wiedererkennung)
  • S haben die Möglichkeit, die Aufgaben gemeinsam durchzuführen, gemeinsam zu erleben
  • Sehsinn kann an jeder Station durch Aufsetzen einer Pappbrille ausgeschlossen werden, um insbes. taktile Erfahrungen zu intensivieren
  • S erhalten individuelle Unterstützung durch die LAA (insbes. Olaf, Ipek, Stefanie, Zoran)
  • Blätter, Laub
  • Rinde
  • Baumstamm
  • Baumwurzel
  • Versch. Äste
  • Stempel (Hand, Nase)
  • Pappbrillen
Abschluss
  • LAA, S u. L sammeln sich im Stuhlkreis
  • S erhalten anhand v. Aufgabenkarten den Auftrag, Blätter/Äste/Rinde o. Wurzeln durch Fühlen in Fühlkisten herauszusuchen
  • Leistungsstärkere S erhalten ein Arbeitsblatt als Hausaufgabe
  • Stuhlkreis im Nebenraum
  • Überprüfung des Lernzuwachses; Jeweils 4 S erhalten nacheinander eine Aufgabenkarte m. bildlichen Abbildungen v. Blättern/Ästen/Rinde/Wurzeln; Gemeinsame Überprüfung im Stuhlkreis, ob S die richtigen Kisten gefunden haben
  • Festigung der Erfahrungen, differenzierte Ergebnissicherung
 
  • Baum
  • Aufgabenkarten m. bildlichen Abb.
  • Arbeitsblätter

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Zuletzt aktualisiert von familienklassen am 14.04.2006, 00:15:28.