Familienklasse 2 (F2)Zum TeamDas Team der Familienklasse 2 bilden drei Lehrerinnen, eine Integrationshilfe sowie ein Zivildienstleistender.
Die SchülerInsgesamt besuchen 11 SchülerInnen im Alter von 6 bis 18 Jahren die Familienklasse 2. Von den 3 Schülerinnen und 8 Schülern können 2 als unauffällig, 2 Schüler als schwerstbehindert und 3 Schüler als relativ selbstständig im Sinne der Anforderungen der Förderschule für Geistige Entwicklung beschrieben werden. Ein Schüler mit autistischer Behinderung sowie 3 Schüler mit sog. Verhaltensauffälligkeiten zählen ebenfalls zum Klassenverband.
Die Ansprechpartner9 Schüler der F2 wählen ältere Ansprechpartner innerhalb ihrer Klasse, in der Kooperationsklasse F4 und in anderen Familienklassen.
6 Schüler haben jüngere Ansprechpartner sowohl innerhalb der F2, als auch in der Kooperationsklasse F4. 5 Schüler der F2 haben gleichaltrige Ansprechpartner sowohl innerhalb des Klassenverbandes, als auch in der Kooperationsklasse F4. ![]() Schwerpunkte im UnterrichtFörderschwerpunkte: Sozialverhalten, Kooperation, Selbstständigkeit(z. B. Integration von Schulanfängern in die Familienklasse, Einbezug der SchülerInnen in die Planung von Unterricht)
Inhalte: Kunst: Projekt "Jurtenbau", Kochen nach selbst erstellten Rezepten, Herstellung von Werkstücken zum Verkauf, Vorhaben "Lena Dunkelblau"Methoden: Projektorientierter Unterricht, Gruppenarbeit, Freiarbeit![]() Ein typischer Tag in der Familienklasse 2Es ist Mittwoch, 8:00 Uhr. Obwohl der Unterricht erst um 8:30 Uhr beginnt und die Schulbusse ab 8:15 Uhr eintreffen ist Daniel (18 Jahre, Werkstufe) – wie jeden Morgen – bereits mit seinem Fahrrad in der Schule angekommen. Er stellt es vor dem Klassenraum im Keller ab und nutzt die ihm verbleibende Zeit für kurze Gespräche mit Freunden aus anderen Klassen.
8:15 Uhr Manuel (6 Jahre, Schulanfänger) ist meist der Nächste und findet den Weg zur Klasse schon ganz alleine. „Der Zoran ist nicht im Bus gewesen!“ ruft er laut und läuft wieder aus der Klasse. Sich an die Regel zu halten, nach Ankunft in der Schule und in kurzen Pausenzeiten in der Nähe der Klasse zu bleiben, gelingt ihm morgens am besten. Nach und nach treffen weitere Schülergruppen ein. Muhammet (6 Jahre, Schulanfänger) wird von Matthias (Mittelstufe) aus der Nachbarklasse F4 mitgebracht. Der Zivildienstleistende hilft Muhammet aus der Jacke, da Zoran (12 Jahre, Unterstufe, Rollstuhlfahrer) heute nicht da ist. 8:30 Uhr “Dennis und Olaf fehlen!“ ruft Melanie (16 Jahre, Oberstufe) in den Stuhlkreis. Einige Busse kommen häufig zu spät. Wir beginnen trotzdem mit der Erarbeitung des Stundenplans, die für Manuel und Steven (7Jahre, Vorstufe) nicht nur eine feinmotorische Herausforderung ist. Doch die meisten Schüler sind geduldig, und da treffen auch Dennis (14 Jahre, Mittelstufe) und Olaf (13 Jahre, Mittelstufe) ein. 8:45 Uhr „Wann bauen wir endlich die Jurte weiter?!“ fordert Sebastian (12 Jahre, Mittelstufe) lautstark. „Jetzt!“ Alle Unklarheiten sind beseitigt und der Kunstunterricht kann beginnen! In zwei leistungs- und altersheterogenen Gruppen wird das Projekt vorangetrieben: die erste „Außengruppe“ klärt durch Ortsbegehung des Schulgeländes, Diskussion, Abstimmung und schriftliche Fixierung die Fragen: Wo bauen wir die Jurte? Was brauchen wir dazu? Was machen wir in der nächsten Stunde? Die andere Gruppe widmet sich der Überlegung „Wie soll unsere Jurte aussehen?“ und wird mit Pinsel und Farbe aktiv. Olaf erhält dabei Unterstützung von seiner Integrationshilfe, der Zivildienstleistende unterstützt Muhammet. Gruppentausch – schließlich sollen möglichst alle an der Entscheidung beteiligt werden. Ergebnisse? 9:55 Uhr Ein Blick auf den Plan verrät: heute hat Ipek (11 Jahre, Unterstufe) Tischdienst. Nach einer kurzen Erinnerung läuft sie los und holt den Wagen mit dem Geschirr bei den Küchenfrauen. Das Decken des Tisches beherrscht sie inzwischen perfekt alleine. 10:00 Uhr Die Kolleginnen treffen ein. „Susanne, wir brauchen Bambusstäbe und Schnüre für die Jurte!“ informiert Sebastian über den Stand der Dinge. Manuel und Steven benötigen wiederholte Erinnerungen bis sie ihr Frühstück geholt haben und am Tisch sitzen. Alle reichen sich die Hände – „Wir wünschen einen guten Appetit!“. 10:20 Uhr Das Frühstück wird beendet. Wer keinen Dienst hat nutzt die Zeit für einen Besuch der Nachbarklasse oder zum Spielen. Olaf ist zwar für das Abwischen des Tisches zuständig, er hilft Ipek aber noch ein wenig beim Tisch abräumen. Gut, dass seine Integrationshilfe ihn immer wieder zum Weiterwischen auffordert. Ipek hilft Muhammet beim Aufstehen und spielt mit ihm im Nebenraum. Bevor es mit der Freiarbeit losgehen kann, müssen noch 4 Schüler gewickelt werden. 10:45 Uhr Kim (17 Jahre, Werkstufe) und Melanie sitzen bereits im Klassenraum am Tisch und arbeiten leise zusammen. Aufteilung in zwei Lerngruppen nach den Kriterien „laut“ und „leise“: Im Nebenraum („laut“) üben sich Olaf und Muhammet in Sortierarbeiten, Steckspielen und Puzzeln. Im Klassenraum („leise“) haben sich auch die restlichen Schüler eingefunden, nach klaren Regeln werden individuell differenzierte Materialien aus den Bereichen Kulturtechniken und Sachunterricht selbstständig von den Schülern ausgesucht, bearbeitet und aufgeräumt. Manuel und Steven müssen als Schulanfänger Freiarbeitsregeln und den Umgang mit Freiarbeitsmaterialien noch erlernen und benötigen Unterstützung durch die Lehrerin. Vorbilder? 11:30 Uhr Alle Schüler sind noch immer leise, arbeiten selbstständig. Die Schulanfänger haben es geschafft, 40 Minuten am Tisch zu arbeiten. Sie dürfen mit dem Zivildienstleistenden verdienterweise in den Toberaum. 12:00 Uhr Tischdienst und zum Mittagessen sind alle Schüler zur Stelle. Die älteren, selbstständigen Schüler füllen für die Jüngeren die Teller auf. Alle reichen sich die Hände – „Wir wünschen einen guten Appetit!“. 12:30 Uhr Das Mittagessen wird beendet und die gestaltete Freizeit beginnt. In Kooperation mit der Nachbarklasse F4 wird eine Aufsicht innerhalb der Klasse und auf dem Schulgelände sichergestellt. Fahrräder, Kettcars, Roller und andere Fahrzeuge warten auf ihre kleinen Benutzer. Jugendliche anderer Klassen warten auf Fußballspieler, Lebensabschnittspartner und Quatschtanten. Dennis leiht sich Daniels Fahrrad und fegt behelmt über den Schulhof. 13:30 Uhr Die gestaltete Freizeit ist zu Ende, die Schüler der Familienklassen 2 und 4 sammeln sich langsam in der Klasse und bereiten sich aufs Schwimmen vor. Wer geht schwimmen? Wer schwimmt nicht? 14:00 Uhr Die gemeinsame Wasserzeit der Kooperationsklassen F2 und F4 mit jeweils einer Lehrkraft beginnt. Schüler, die heute nicht schwimmen können stellen Moscheen als Dekoration für das bevorstehende Zuckerfest her. Muhammet, Niclas (Vorstufenschüler der F4) und Alina (Mittelstufenschülerin der F4) dürfen nach getaner Arbeit mit Unterstützung des Zivildienstleistenden und der Integrationshilfe Angebote des Pränatal- oder Schwerstbehindertenraumes wahrnehmen. 14:45 Uhr „Ich bin so tief getaucht!“ ruft Manuel und deutet Schwimmbewegungen an. Die Schwimmer kehren in die Klassen zurück. Der Aufräumdienst des Tages bringt Klassen- und Nebenraum in einen verträglichen Zustand. „Wir sagen zusammen Tschüß!“ ermahnt Daniel die Vorstufenschüler, die schon längst zum Bus entschwinden wollen. 15:00 Uhr Irgendwie schaffen es doch noch alle Schüler, sich im Nebenraum im engen Kreis aufzustellen, die Hände in der Kreismitte übereinander zu legen und rufen gemeinsam „…uuuund tschüß!“. Druckansicht
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