Erste Ideen für zwei Familienklassen
bestehend aus den bisherigen Klassen Flipper, Hummeln und Helweg an der Robinsonschule (Bernau)
Ausgangslage
In der Eingangsstufe (Flipper) lernen 3 Jungen und 1 Mädchen. Drei Schüler sind schwer mehrfachbehindert und ein Junge hat neben seiner geistigen Behinderung eine Verhaltens- sowie Sprachauffälligkeit. Zur Befriedigung der vitalen Bedürfnisse ist ein hoher Personalschlüssel erforderlich (fast durchgängig eine 1:1-Betreuung).
Die Unterstufe (Hummeln) besteht aus 11 Schülern (4 Mädchen! 7 Jungen). Von diesen Kindern sind 5 im Grenzbereich zur Lernbehinderung mit einer ausgeprägten Verhaltensauffälligkeit. Ein Schüler ist schwer geistigbehindert, ein weiterer Schüler weist starke autistische Züge auf. Die Schüler sind zwischen 9 und 12 Jahren alt.
In der Werkstufe (Helweg) verbleiben im Schuljahr 05/ 06 voraussichtlich 7 Schüler im Alter von 14 bis 21 Jahren. Sie haben sich im Laufe der Jahre mit guten sozialen Kompetenzen zusammengefügt.
Seit Jahren besteht in der Robinsonschule ein akuter Raummangel. Dieser hat u. a. dazu geführt, dass die jetzige Eingangsstufe in einem kleinen, nicht als Klassenraum vorgesehenen Raum lernt. Die Hilfsmittel für die Schüler (2 Stehständer, 2 Behindertenfahrräder, 1 Laufbock sowie 3 Rollstühle) müssen zeitweise in den Fluren abgestellt werden und werden dort durch andere Schüler beschädigt.
Die ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten einiger Unterstufenschüler führen zu einem massiven Konfliktpotential während des Schulalltags. Effektiver Unterricht wird hierdurch verhindert.
Wie können die beschriebenen aktuellen Schwierigkeiten des Schulalltags positiv verändert werden ?
Als mögliche Lösung kommt die Bildung von 2 Familienklassen in Betracht.
Mit der Entschärfung des Konfliktpotentials in der Unterstufe durch räumliche Trennung und Neuverteilung der Schüler, erhoffen wir uns ein erfolgreicheres Arbeiten sowie ein Lernen am Beispiel der guten sozialen Kompetenzen der
Werkstufenschüler. Die Schüler der Eingangsstufe können Kontakte zu mobileren Schülern erleben und dadurch in ihrer Aktivität gefördert werden.
Für die Schüler der Werkstufe ergibt sich damit eine Herausforderung im Bereich des sozialen Lernens. Zudem können sie erworbenes Wissen und Fähigkeiten durch die Weitergabe an jüngere Schüler festigen und erweitern. Soziale Kontakte sind bereits durch das Modell einer Patenklasse geknüpft und sowohl durch die Eingangsstufe als auch die Werkstufe als positiv erlebt worden. Durch das gute soziale Geflecht der Werkstufe und teilweise der Unterstufe ist es den Pädagogen dann voraussichtlich möglich, auf mehrere Schüler gleichzeitig einzugehen, ohne die schwer mehrfachbehinderten Schüler zu vernachlässigen.
Mit dem Zusammenschluss sowie der Neuverteilung der 3 Klassen in 2 Klassen steht jeder Klasse wieder ein Klassenraum sowie ein gemeinsamer Gruppenraum zur Verfügung.
Die unterschiedlichen Kompetenzen im Bereich der Kulturtechniken innerhalb der dann bestehenden Klassen soll in klassenübergreifenden leistungshomogenen Kursen entsprochen werden.
Zudem ist eine enge Kooperation der beiden Familienklassen angedacht, um den Schülern weiterhin verschiedene altersentsprechende soziale Kontakte zu ermöglichen, z.B. in Form von gemeinsamen Projekten und Exkursionen.
Als weitere Option sehen wir den Sportunterricht. Durch die Bildung von 2 klassenübergreifenden Gruppen wollen wir den unterschiedlichen motorischen Fähigkeiten der Schüler gerecht werden. Ähnliches ist im Bereich der künstlerisch-ästhetischen Erziehung vorstellbar.
Silke Vach
Daniela Becker
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